Am 20. September 2018 fand die 31. Tagung des Arbeitskreises Naturgefahren und Naturrisiken der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG) zum Thema „Wetter, Naturgefahren und Risiko – Kommunikation über Unsicherheiten“ in Berlin statt. Anhand von acht Fachvorträgen und moderiert durch die AK Sprecher Sven Fuchs, Alexander Fekete und Matthias Garschagen diskutierten die Teilnehmenden die Rolle der Risikokommunikation im Zusammenhang mit Naturgefahren.
Zu diesem Punkt haben Dr. Simone Sandholz und Mia Wannewitz von der UN-Universität unter dem Titel „Bewusstsein oder nicht bewusst sein – Ist das hier die Frage?“ erste Ergebnisse der KIRMin-Haushaltsbefragung vorgestellt. Hierbei wurde der Zusammenhang zwischen Risikokommunikation in Bezug auf Infrastrukturausfälle, dem Risikobewusstsein der Bevölkerung und der Vorbereitung auf solche Ausfälle thematisiert. Zu den zentralen Aussagen der Präsentation zählt, dass die derzeitige Informationsverteilung zu Ausfällen Kritischer Infrastrukturen nicht unbedingt durch die von EndnutzerInnen präferierten Informationskanäle erfolgt. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass auch wenn durch Risikoinformationen oder auf anderem Weg ein Risikobewusstsein hinsichtlich möglicher Ausfälle bei den Befragten vorhanden war, nur selten vorbereitende Maßnahmen wie Bevorratung von Lebensmitteln und Trinkwasser ergriffen wurden. Risikobewusstsein ist folglich nicht der alleinige oder ausschlaggebende Faktor für eine proaktive Vorbereitung auf Ausfälle. Im Rahmen der nachfolgenden Diskussion wurden weitere mögliche Einflussfaktoren für Risikobewusstsein und bessere Vorbereitung auf Ausfälle diskutiert. Während keine endgültige Antwort auf die Frage gefunden werde konnte, wie man vom Bewusstsein zur Handlung kommt, wurden mehrfach der Bedarf nach mehr empirischer Forschung in diesem Bereich sowie der Brückenschlag zur Psychologie und Verhaltensforschung angesprochen, um die Zusammenhänge besser verstehen zu können.
Der Arbeitskreis Naturgefahren und Naturrisiken ist ein integratives Forum, das sich mit der Thematik der Naturgefahren und -risiken sowohl aus physiogeographischer als auch aus sozialgeographischer Perspektive auseinander setzt. Die diesjährige Tagung wurde von der Freien Universität Berlin, AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung, organisiert und fand in den Räumlichkeiten des Einstein Center Digital Future in Berlin statt.
Mehr zum Arbeitskreis ist unter folgendem Link zu finden: https://ak-naturgefahr.web.th-koeln.de/