KIRMin Projektmitarbeiter beim Workshop “Social vulnerability in affluent societies” am Center for Security Studies der ETH Zürich

Vom 22. bis zum 24. August 2017 fand in Zürich (Schweiz) der Workshop “Social vulnerability in affluent societies” am Center for Security Studies der ETH Zürich statt. Seitens der TH Köln nahm Herrn Dr. Florian Neisser, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr der TH Köln im Projekt KIRMin, teil.

Der Workshop “Social vulnerability in affluent societies” wurde vom Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich geplant und durchgeführt. Er zielte auf eine theoretische und empirische Fundierung für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mithilfe eines neuartigen konzeptionellen Gerüsts zum Verständnis von sozialer Verwundbarkeit in wohlhabenden Ländern ab. Dabei waren die Emergenz, die Zusammensetzung und die geographische Verteilung von verwundbaren sozialen Gruppen in verschiedenen entwickelten (Industrie-)Ländern zentrale Aspekte des Workshops. Ein weiterer zentraler Aspekt fokussierte den Aspekt von Wissenstransfer von Wissenschaft zu Politikberatung und Anwendung im Kontext von Gefahrenabwehr und Katastrophenhilfe in wohlhabenden Gesellschaften.

Der Ausfall von kritischen Infrastrukturen ist eine der zentralen Herausforderungen für wohlhabende Gesellschaften der Industrienationen des sogenannten ‚globalen Nordens‘. Der Austausch mit Forschern und Praktikern des Bevölkerungsschutzes aus anderen (Industrie-)Ländern ist eine Bereicherung für die Arbeit im deutschen Kontext. Das Projekt KIRMin konnte kurz dargelegt werden und vorläufige Ergebnisse des Projekts wurden im Rahmen des Workshops diskutiert.

Das Risiko- und Krisenmanagement von Infrastrukturbetreibern und Behörden muss die Verwundbarkeit der kritischen Infrastrukturen und der Bevölkerung zunehmend in Betracht ziehen. Innerhalb des Projekts erfolgt eine Analyse der Bewältigungs- und Wiederherstellungsfähigkeiten der Bevölkerung und der Industrie im Krisenfall. Außerdem soll die notwendige Mindestversorgung ermittelt werden, um darauf aufbauend Schutzziele als Grundlage für Sicherungsmaßnahmen zu definieren. Es geht darum, die Gesellschaft widerstandfähiger – resilienter gegenüber potentiellen Infrastrukturausfällen und deren Konsequenzen zu machen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Verwundbarkeiten zu verstehen und adäquat zu erfassen. Der Workshop adressierte diese thematische Verknüpfung.

Der Schwerpunkt des Workshops war systematische Erfassung und Einordnung von Verwundbarkeiten innerhalb von wohlhabenden Industrienationen. Da das Projekt KIRMin Ausfälle von kritischen Infrastrukturen (Elektrizität- und Wasserversorgung) fokussiert und ein Mindestversorgungskonzept für einen flächendeckenden Stromausfall sowie einen Maßnahmenkatalog für den Versorgungssektor entwickelt, ist auch die Auseinandersetzung mit Verwundbarkeiten in Industrienationen ein wichtiger Bestandteil der Forschung des Projekts. Risiko- und Krisenmanagement muss die spezifischen Verwundbarkeiten von sozialen Gruppen, bestimmten Regionen und Infrastrukturelementen berücksichtigen. Hier konnte ein Bezug zum Verbundforschungsprojekt KIRMin und dessen Risiko-und Krisenmanagementansätzen hergestellt werden. Der Workshop konnte entsprechend genutzt werden, die bis dato erzielten Ergebnisse in der internationalen Fachwelt zu diskutieren.

Der Workshop eignete sich aufgrund der thematischen Fokussierung auf entwickelte (Industrie-)Länder und der inhaltlichen Nähe zum Verbundforschungsprojekt KIRMin hervorragend, aktuelle Teilergebnisse mit internationalen Wissenschaftlern und in einem komplexen Forschungsumfeld zu diskutieren und den Transfer von Ergebnissen vorzubereiten.